E.T.A. Hoffmann-Jahrbuch 2020
Claudia Liebrand, Harald Neumeyer, Hartmut Steinecke, Thomas Wortmann
Bis heute wird Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ häufig gespielt; die Vielfalt jüngerer Inszenierungen reflektiert unterschiedliche Lesarten von Hoffmanns Œuvre. Nicht zufällig hat sich auch Robert Wilson vor Kurzem eines Hoffmann’schen Stoffes angenommen und den „Sandmann“ inszeniert. Auf ganz neue wissenschaftliche Fragen geben Hoffmanns Texte ebenfalls Antworten. So zeigt es sich bei beim Blick auf die Sprachstörungen männlicher Figuren Hoffmanns und auf seine Affektpoetik, in der intrikaten Verschachtelung von Erzählebenen und in Hoffmanns intertextuellen Bezugnahmen auf Frühromantiker wie Friedrich Schlegel. Allerdings darf man Hoffmann nicht, wie gelegentlich geschehen, voreilig ein ‚filmisches Schreiben‘ avant la lettre unterstellen.
Der Gesellschaftsteil des Jahrbuches dokumentiert die jüngere Entwicklung der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft. Neben einem Überblick wichtiger Neuerscheinungen stehen Besprechungen jüngerer Titel der Hoffmann- und Romantikforschung. Hinzu kommt ein Nachruf auf den langjährigen Herausgeber dieses Jahrbuches Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hartmut Steinecke.