„Eine Brücke über den Riss der Zeit …“
Das Leben und Wirken der Journalistin und Schriftstellerin Hertha Pauli (1906-1973)
Susanne Blumesberger, Ernst Seibert
Die „Freundin bedeutender Männer“, wie die in Wien geborene Hertha Pauli (1906-1973) oft bezeichnet wurde, begann schon als Achtjährige Gedichte und Erzählungen zu schreiben. Sie nahm bei Hedwig Bleibtreu Schauspielunterricht und erhielt 1925 ihr erstes Engagement in Breslau. 1927 wurde sie von Max Reinhardt nach Berlin geholt, wo sie auch im „Simplicissimus“ und in der Prager „Bohemia“ veröffentlichte. 1933 kehrte sie nach Wien zurück und betrieb mit Karl Frucht die literarische Agentur „Österreichische Korrespondenz“. 1936 erschien ihr erster Roman „Toni“. Der zweite, den sie Bertha von Suttner widmete, wurde 1938 in Deutschland auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt. 1938 floh sie über die Schweiz nach Paris, wo sie ihre literarische Agentur weiter führte und antifaschistische Texte verfasste. 1940 ging sie nach Marseille, 1941 als Sekretärin von Walter Mehring nach Hollywood, 1942 lebte sie wieder in New York, von wo aus sie zahlreiche Europareisen unternahm, die sie mehrmals auch nach Wien führten. Ihr Bruder, der Physiker Wolfgang Pauli (1900-1958), erhielt 1945 den Nobelpreis. Anlässlich ihres 100sten Geburtstages, fand am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst eine Tagung statt, die sich mit ihren journalistischen Arbeiten und literarischen Werken, v.a. auch mit ihren Kinder- und Jugendbüchern befasste. Der daraus resultierende Sammelband behandelt ihr facettenreiches Leben.