Eine Karriere im Krieg.
Graf Adam von Schwarzenberg und die kurbrandenburgische Politik von 1619 bis 1641.
Ulrich Kober
Der katholische Reichsgraf Adam von Schwarzenberg war die einflußreichste Persönlichkeit unter den Beratern des calvinistischen Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg. Die Untersuchung seiner Karriere gibt Aufschluß über die Möglichkeiten, Entscheidungen und Konsequenzen kurbrandenburgischer Politik in den ersten zwanzig Jahren des Dreißigjährigen Krieges. Die chronologische Darstellung wird dabei durch thematische Fragestellungen akzentuiert. Sie zielen auf die verschiedenen Konstellationen im kurfürstlichen Geheimen Rat; auf die Stellung dieses Gremiums gegenüber dem Land; auf das Spannungsverhältnis zwischen Konfession und »Staatsraison« und also auf die mit dem konfessionellen Standpunkt konfligierenden Erbansprüche der Hohenzollern und die hieraus resultierenden politischen Probleme.
Schwarzenberg, so zeigt sich, verfolgte gegen die konfessionellen Motive der anderen Räte eine Politik, die auf territorialen Zuwachs ohne Rücksicht auf genuin protestantische Belange setzte. Zugleich wird durch die Analyse seiner Politik ein Muster erkennbar, wie ein ziviler Amtsträger und Favorit im großen Krieg seinen Aufstieg bewerkstelligte, aber auch, welchen Gefahren er als ein solcher immer ausgesetzt war.