Eine Kunde meiner Existenz
Briefe eines Widerstandskämpfers
Moritz Margulies
1957 beginnt Moritz Margulies, seinem Freund aus Czernowitzer Kindheitstagen Briefe zu schreiben, in denen er mit klarem Blick und erstaunlichem Humor sein abenteuerliches Leben bis zur Flucht aus einem französischen Lager für Widerstandskämpfer 1944 erzählt. Nach 60 Jahren findet seine Tochter die Briefe in einem Koffer auf dem Dachboden.
Margulies ist 17 Jahre alt, als er in einem Czernowitzer Gymnasium einen antisemitischen Professor ohrfeigt und dafür von der Schule fliegt. Er zieht ins Rote Wien, verliebt sich, wendet sich von seinen zionistischen Idealen ab und wird Kommunist. Mit dem Verbot der KP tritt er in die Illegalität ein, wird 1936 zum ersten Mal verhaftet. Als er acht Monate später entlassen wird und abgeschoben werden soll, entwischt er mit einem gefälschten Pass nach Prag. Was folgt, ist eine Geschichte von Mut, Entbehrung, Tarnungen und gefährlichen Aktionen im Widerstand gegen die Nazis, die ihn bald von einem Gefängnis ins nächste Lager führen wird. 1944 flieht er mit Genossen aus dem Geheimgefängnis der Nazis in Castres, Südfrankreich. Eine Kunde meiner Existenz ist ein unschätzbares Dokument aus dem »Zeitalter der Extreme«.
Mit einem Grußwort von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, einer Einleitung von Eva Blimlinger sowie begleitenden Essays von René Berger und Mira Mayrhofer