Einfluss einer hygromechanischen Beanspruchung auf das Eigenschaftsprofil eines Epoxidharzklebstoffes

Die Arbeit befasst sich mit der Beurteilung des Feuchtigkeitseinflusses auf das Eigenschaftsprofil eines crashfesten Epoxidharzklebstoffes. Dabei wird berücksichtigt, welche Auswirkungen eine mechanische Vorbelastung auf das Feuchtigkeitsaufnahmeverhalten des Klebstoffes hat. Ein wesentlicher Aspekt geht auf die hygromechanische Klebstoffprüfung zurück, bei der geklebte Mischbauproben schwingend und zeitgleich medial geprüft werden.
Die Arbeit leistet damit einen Beitrag zum Verständnis darüber, welche Klebstoffeigenschaftsänderungen sich aus der Kombination von mechanischer Vorbelastung und nachgeschalteter Feuchtigkeitsbeaufschlagung sowie aus der Kombination beider Größen ergeben (hygromechanische Beanspruchung). Grundlagenuntersuchungen zeigen, dass Feuchtigkeit (bei 100 % Luftfeuchtigkeit oder Immersion) mechanische Klebstoffkennwerte wie Zug- oder Zugscherfestigkeiten beeinflussen kann. Dabei spielen die Auslagerungsbedingungen eine große Rolle, sodass längere Auslagerungszeiträume zu stärkeren negativen Klebstoffeigenschaftsänderungen führen. Die ebenfalls betrachtete Vorbelastung in Form von Zug- und Zugscherbelastungen lässt einen Zusammenhang zwischen der Höhe des Kraftniveaus der Vorbelastung und der Höhe der Feuchtigkeitsaufnahme erkennen.
Die hygromechanische Klebstoffprüfung offenbart, dass der erkennbare Zusammenhang zwischen Kraftniveau der Vorbelastung und Höhe der Feuchtigkeitsaufnahme nicht grundsätzlich bestätigt werden kann. Wenngleich die hygromechanische Klebstoffprüfung den realen Bedingungen, denen ein Fahrzeug ausgesetzt sein kann, am ähnlichsten ist, führt eine hygromechanische Klebstoffprüfung nicht zwingend zu einer erhöhten Feuchtigkeitsaufnahme des hier untersuchten Epoxidharzklebstoffes.