Emissionen im Museum
Ein Gütezeichen für emissionsarme Ausstellungsmaterialien und Vitrinen als mögliches Instrument zur Schadstoffbegrenzung
Elise Spiegel
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob ein Gütezeichen für emissionsarme Ausstellungsmaterialien und Vitrinen ein geeignetes Instrument zur Schadstoffbegrenzung im musealen Umfeld darstellt. Auslöser für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema sind die in der Praxis des Ausstellungs- und Museumswesens immer wiederkehrenden Probleme mit industriell gefertigten Bau- und Ausstellungsmaterialen, die zu irreversiblen Schäden an Kunst- und Kulturgut führen können. Während sich im Humanbereich über die letzten Jahre emissionsbegrenzende Gütezeichen wie der „Blaue Engel“ oder „TÜV schadstoffgeprüft“ für unterschiedlichste Materialgruppen wie Textilien, Lacke oder Holzwerkstoffe etablieren konnten, haben sich im musealen Sektor derartige praxisnahe Instrumente zur Reduzierung von Fremd- und Schadstoffen im Sinne präventiver Konservierungsstrategien bislang nicht durchsetzen können.
Die vorliegende Arbeit behandelt das aufgezeigte Problem, indem die Thematik sowohl aus konservierungswissenschaftlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht beleuchtet und kritisch diskutiert wird. Die dargelegten Ergebnisse basieren auf drei Primäranalysen und einer Sekundäranalyse, welche im Rahmen der Arbeit durchgeführt wurden. Während sich die ersten beiden Umfragen an deutsche Museen richteten, wurden in der dritten Studie ausgewählte Vitrinenbauer befragt.