Entscheiden und Regieren
Konsens als Element vormoderner Entscheidungsfindung in transkultureller Perspektive
Beryl Büma, Linda Dohmen, Paul Fahr, Michael Grünbart, Georg Jostkleigrewe, Martin Kintzinger, Steffen Patzold, Jürgen Paul, David Sabel, Michael Schimmelpfennig, Christian Schwermann, Jan Martin Timmer, Tilmann Trausch
Kein Herrscher regiert alleine, sondern nur im Verbund mit anderen. Nach heutigen Vorstellungen scheinen sich vormoderne Ordnungen jedoch immer noch durch die formale Unbeschränktheit der Entscheidungsgewalt ihrer Herrscherfiguren auszuzeichnen. Daher fragt dieser Band nach ‚konsensualen‘ Elementen vormoderner politischer Entscheidungsprozesse und analysiert unterschiedliche Erscheinungsformen vom frühkaiserzeitlichen China bis zum spätmittelalterlichen Frankreich. Wer nimmt an der Entscheidungsfindung teil, wann und worüber wird entschieden und wer trifft die eigentliche Entscheidung? Nicht zuletzt wird nach den Idealvorstellungen politischer Entscheidungsprozesse gefragt, an denen sich der oberste Herrschaftsträger ebenso wie seine Eliten orientierten und auf die auch die überlieferten Quellen referieren, wenn sie die Akteure und ihr Handeln darstellen.
No ruler rules alone, but only in association with others. However, according to modern ideas pre-modern realms still seem to be characterized by the formally unlimited power of their rulers with respect to decision-making processes. Therefore, the volume explores ‘consensual’ elements of pre-modern political decision-making processes and offers examples of different manifestations from early imperial China to late medieval France. Who is involved in decision-making, and who makes the actual decision? Finally, the chapters explore ideal concepts of political decision-making processes which served as guidelines to rulers and their elites and to which the sources refer when presenting the actors and their actions.