Erinnerungen eines Glassammlers
und vieles mehr
Rudolf von Strasser
Rudolf von Strasser, Jahrgang 1919, stammt aus einer Familie von Großgrundbesitzern und hohen k & k Militärs. Nach seiner Rettung aus Gestapo- und Volksgerichtsverfolgung und fünfjähriger Haft in deutschen Haftanstalten gerät er 1945 in den politischen Strudel, den die Gründung der Zweiten Republik in Österreich auslöste. Als Leiter der Publikationsabteilung der Bundeshandelskammer, der von Julius Raab ins Leben gerufenen mächtigen Interessenvertretung der Wirtschaft, erwirbt er politische und journalistische Reife. Er wird später Mitarbeiter der Österreichischen Außenhandelsstelle New York sowie USA-Vertreter des Österreichischen Rundfunks. Vom renommierten Investment Bankhaus Kidder Peabody angeworben, entwickelte sich Rudolf von Strasser dort zu einem prominenten Anlageberater deutscher Banken, die damals noch keine Aufenthaltsbewilligung in den USA erhielten. Häufige Reisen zu seinen deutschen Bankkunden verbindet er mit zahlreichen Besuchen bei europäischen Kunsthändlern und Auktionshäusern und baut in fünfzig Jahren eine der bedeutendsten privaten Glassammlungen mit Spitzengläsern aus der Renaissance, dem Barock und der Biedermeierzeit auf. Der Anstoß dafür geht noch auf Erinnerungen aus Kindesjahren am elterlichen Besitz Majorhaza zurück. Seit den 1980er Jahren widmet sich Strasser nur mehr dem Ausbau dieser Sammlung sowie glashistorischen Publikationen. 1988-1990 ist er Präsident der Fellows Organisation des Corning Museum of Glass, deren Mitbegründer er ist. 1990 kehrt er mit seiner Sammlung wieder nach Österreich zurück.