Erleuchtung
Kultur- und Religionsgeschichte eines Begriffs
Karl Baier, Iris Colditz, Anne Eusterschulte, Professor Andreas Feldtkeller, Johann Figl, Reinhard Flogaus, Licia Di Giacinto, Vladimir Glomb, Professor Karl Erich Grözinger, Michael Huppertz, Professor Eun-Jeung Lee, Professorin Almut-Barbara Renger, Professor Hans Julius Schneider, Notker Slenczka, Professorin Katja Triplett, Professor Gyburg Uhlmann, Annette Wilke
Die Rede von „Erleuchtung“ hat Hochkonjunktur. Der ursprünglich ‚abendländisch‘-christlich imprägnierte Begriff ist zu einem der wirkmächtigsten Termini der religiösen Selbstbeschreibung innerhalb eines globalen Diskurses avanciert, wobei viele westliche Akteure eher asiatische Traditionen mit ihm verbinden.
Entgegen der weitverbreiteten Versuchung, unterschiedliche Sinngebungen zu einer vermeintlichen Universalie zu verschmelzen, unterzieht der Band den Erleuchtungsbegriff, verwandte Termini und Konzepte verschiedener Kulturen einer kritischen Untersuchung. Neben Erkenntnistheorien und Modellen religiös-mystischer Erleuchtung (z.B. Platon, Plotin, Augustinus, Hesychasmus) sind Diskussionsgegenstand Begriffe und Konzepte aus Religionen und Philosophien Vorder-, Süd- und Ostasiens (z.B. Manichäismus, Islam, jüdische Kabbala, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus). Darüber hinaus wird der Begriffsverwendung bis in die moderne Esoterik und in die gegenwärtige alternative Religiosität nachgegangen.