Ernst Ludwig Ehrlich
Jüdisch-christlicher Dialog als Lebensaufgabe
Soham Al-Suadi, Kathy Ehrensperger, Sara Han
Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007), Gründungsvater des jüdisch-christlichen Dialogs im deutschsprachigen Raum, gehörte zu den ersten jüdischen Denkern, die nach der Shoa ein Gespräch mit Angehörigen beider christlicher Konfessionen führten. Seine Schriften sind zeitgeschichtliche Dokumente eines Berliner Juden, der die Shoa überlebt hat, und zugleich des jüdisch-christlichen Gespräches zu einer Zeit, in der weder die Voraussetzungen dafür noch interreligiöse Dialogerfahrungen vorhanden waren. Die Analyse der Interaktion Ehrlichs belegt exemplarisch und eindrucksvoll den christlichen Lernprozess im und durch den jüdisch-christlichen Dialog, die bleibende Angewiesenheit christlicher TheologInnen auf jüdische PartnerInnen, wenn sie die jahrhundertealte Tradition des christlichen Antijudaismus überwinden wollen, und die hohe Relevanz des jüdisch-christlichen Dialogs für die christliche Theologie.