Erster Diener seiner Heiligkeit
Ein kritisches Porträt des Kölner Erzbischofs Joachim Meisner
Hubertus Mynarek
Eine ganze Phalanx ideologischer Gegner, von denen in der neuen Einleitung zur zweiten Auflage dieses Buches über Kardinal Joachim Meisner (1933 – 2017 ) ausführlich berichtet wird, ging gegen die erste Auflage desselben (1993) vor, vereitelte seine Verbreitung und zwang den Kölner Verlag Kiepenheuer und Witsch , die erste Auflage zu stoppen und keine zweite mehr herauszubringen. Zu rücksichtslos aufrichtig erschien dieser Phalanx die Darstellung des Werdegangs des vom Wojtyla-Papst überraschend zum Bischof von Ost-Berlin und Vorsitzenden des DDR-Episkopats erhobenen Günstlings Meisner. Noch empörter waren die Katholiken der Erzdiözese Köln darüber, dass ihnen ein ,,Östler´´ als neuer Erzbischof ihrer Kirchenprovinz vor die Nase gesetzt wurde. Von 1989 – 2014 leitete Kardinal Meisner die Geschicke des Erzbistum Köln, eines der finanzkräftigsten und bedeutendsten Bistümer der Welt.
Mynarek enthüllt unbekannte Details des Lebenslaufs Meisners vom Banklehrling zum Kardinal und bedingungs– und kritiklosen Parteigänger der Päpste Johannes Paul II. und Benedikts XVI. zeichnet aufgrund sorgfältiger Recherchen die Stationen dieser kirchlichen Bilderbuchkarriere nach und enthüllt die machtpolitischen Strategien und Hintergründe, die diesen steilen Aufstieg bewirkten.
Diese erste umfassende kritische Biografie Meisners liefert das Lebensportrait einer Persönlichkeit, die alle Merkmale eines Funktionärs und Werkzeugs des Machtapparats der Kirche in geradezu klassischer Weise aufweist.
Kardinal Meisner ist das Standardmodell einer Kirche, die Nächstenliebe als höchste Tugend predigt und absoluten Kadavergehorsam als oberstes Prinzip ihrer Herrschaft praktiziert.