Erwerb eines professionellen Habitus im Studium der Sozialen Arbeit
Jürgen Ebert
Die Professionalisierung der Sozialen Arbeit steht angesichts aktueller gesellschaftspolitischer und sozialstruktureller Entwicklungen vor neuen Herausforderungen, die von den Hochschulen bei der Planung ihrer Curricula bedacht werden müssen. Die Ausrichtung auf eine wissensbasierte Dienstleistungsgesellschaft zieht die strukturelle Reorganisation der Studiengänge und die Neugestaltung der Curricula nach sich.
Die vorliegende Studie soll – am Beispiel der Hochschule und dem Arbeitsfeld Soziale Arbeit – einen Beitrag leisten, die Auswirkungen sozialstruktureller Veränderungen auf die Haltungen der Individuen stärker in den Blick zu nehmen. Der Studie liegt das Habituskonzept Pierre Bourdieus zugrunde. Das Konzept soll dazu verhelfen, den Prozess des Erwerbs eines professionellen Habitus zu rekonstruieren. Professionelles Handeln setzt eine reflexive und kritische Haltung voraus. Um eine solche Haltung auszubilden, bedarf es nicht nur der zielgerichteten Gestaltung der Curricula. Wie die Ergebnisse der Studie aufzeigen, sind, neben der Strukturierung der Rahmenbedingungen, die sowohl die Disziplin als auch die Profession betreffen, auch informelle Lernprozesse und nicht zuletzt das Lebensumfeld der Studierenden für die Entwicklung eines professionellen Habitus von Bedeutung.