Es geht uns allen ziemlich dreckig!
Von Kalinin bis Rschew, 1941/42
Stefan Heikens
„Was bedeutet es wenn nun auch der letzte der Offiziere des Bataillons gefallen ist, die ich vor Petersburg damals beim Bataillon im Frontdienst antraf? Wenn die SS ein Massengrab für über hundert Leute hier bei der Kirche sprengt? Wenn sich die Gräber am Lazarett mehren und mehren und sich die toten Soldaten stapeln wie Holz, bis wieder mal ein großes Loch gesprengt wird? Es ist furchtbar und doch so alltäglich, dass man völlig abgestumpft es nicht mehr empfindet.“
Leutnant Rolf Hagen, der im September 1941 von Frankreich aus direkt nach Russland versetzt wird, berichtet in seinen hier vorliegenden authentischen Feldpostbriefen von seiner Zeit an der Ostfront. Den Angriff auf Kalinin, einen der letzten deutschen Erfolge während des Zweiten Weltkrieges, macht er dabei genau so mit wie die Verteidigung von Rschew, einer Schlacht gewaltiger als die um Stalingrad. Immer wieder versucht er, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, doch hin und wieder scheint er in Rolfs Briefen durch: der Wahnsinn des Krieges.
Genutzt werden in diesem Buch folgende Feldpostnummern:
FP-NR.: 03105 (09/1941 – 11/1941)
FP-NR.: 03886 (11/1941 – 05/1942)
FP-NR.: 25491 (05/1942 – 05/1942)
FP-NR.: 43882 (05/1942 – 08/1942)