Eskalation des Terrors?
Über das Anschlagsrisiko mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Waffen oder Stoffen
Jens Naß
Der Terroranschlag der Aum-Sekte mit Saringas auf Tokios U-Bahn 1995 hat die Weltöffentlichkeit aufgerüttelt. Nur Monate später tauchte in Moskaus Ismailowsky-Park ein Behälter mit radioaktivem Cäsium137 auf. 2001 steuerten islamistische Sektierer Verkehrsflugzeuge ins World Trade Center und das Pentagon, in den Wochen darauf schockierten Briefe mit Milzbranderregern. Die Welt im Würgegriff von Fanatikern? Friedliche Gemeinwesen scheinen hochgradig verwundbar, wenn Terroristen mit chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Waffen drohen. Jens Naß untersucht das tatsächliche Risiko eines Terroranschlags mit Massenvernichtungswaffen. Die Grundfragen sind, ob und wie Terrorgruppen an chemische, biologische, radiologische oder nukleare Waffen herankommen und ob sie diese einsetzen – denn derartige Anschläge können den Motiven und Zielen von Terroristen durchaus entgegenstehen. Welcher Schaden bei Anschlägen entstünde und wie die Gesellschaft darauf reagieren würde, legt der Autor in einer nüchternen, nicht emotionsgetriebenen Analyse vor. Im Anschluss folgt die Frage nach Konsequenzen für einen wehrhaften Staat. Inwieweit kann dieser sich und seine Bürger im Rahmen unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung schützen und potenziellen Risiken vorbeugen?