Exilneurose. Irrwege eines Physikers
Mario Markus
Dies ist die Lebensgeschichte eines Exilanten – in doppeltem Sinne. Nach der Reichskristallnacht fliehen die deutsch-jüdischen Eltern 1939 aus Deutschland nach Chile, wo ihr Sohn Mario 1944 geboren wird.
Der Vater jedoch ist nur von dem Gedanken getrieben, genug zu sparen, um in die Heimat Deutschland zurückkehren zu können: „Hitler war ein Unfall der Geschichte und jetzt ist alles wieder gut.“ Nach 25 Jahren im Exil geht es mit drei Kindern, gegen deren Willen, zurück nach Deutschland – in ein neues Exil.
Entwurzelt und zerrissen zwischen den beiden Welten und ihren kulturellen Unterschieden emigriert Mario zunehmend ins Innere. Seine fanatische und zwanghafte Suche nach unrealistischen Beschaffenheiten des männlichen Geschlechtsteils bringt ihn in gefährliche Situationen und mit der Justiz in Konflikt.
Demgegenüber steht eine wissenschaftliche Laufbahn als Forscher und Professor. Interdisziplinär interessiert macht er Drogenexperimente am eigenen Leib, „malt“ mit Formeln und 2D-Kristallen und verfasst Gedichte.
Mario Markus studierte in Heidelberg Physik, wo er 1973 promoviert wurde. Anschließend arbeitete er als Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund und Professor an der dortigen Universität. Er schrieb circa 170 Publikationen in internationalen Zeitschriften über Selbstorganisation in physikalischen, biologischen und chemischen Systemen. Weitere Informationen unter www.mariomarkus.com