Faces – Die Macht des Gesichts
Helmar Lerski und die Porträtfotografie der Zwischenkriegszeit
Walter Moser
Ausgehend von Helmar Lerskis herausragender Fotoserie „Metamorphose – Verwandlungen durch Licht“ von 1935/36 zeigt der prächtige Band „Faces – Die Macht des Gesichts“ Porträts aus der Zeit der Weimarer Republik. Die Aufnahmen der Fotografinnen und Fotografen der 1920er- und 1930er-Jahre vermochten es, die Porträtfotografie radikal zu erneuern.Dienten Porträtfotos herkömmlich der Darstellung der Persönlichkeit eines Menschen, fassen Fotografinnen und Fotografen der Zwischenkriegszeit das Gesicht als nach ihren Vorstellungen inszenierbares Material auf. Über das fotografierte Gesicht werden sowohl ästhetische Überlegungen als auch die politischen Umbrüche der Weimarer Republik verhandelt. Modernistische Experimente, das Verhältnis zwischen Individuum und Typ, feministische Rollenspiele und politische Ideologien kollidieren und erweitern damit das Verständnis der Porträtfotografie.
Künstler*innen:
Gertrud Arndt, Marta Astfalck-Vietz, Irene Bayer, Aenne Biermann, Erwin Blumenfeld, Max Burchartz,
Suse Byk, Paul Citroen, Carl Theodor Dreyer, Andreas Feininger, Werner David Feist, Trude Fleischmann, Jozef Glogowski, Paul Edmund Hahn, Lotte Jacobi, Grit Kallin-Fischer, Edmund Kesting, Rudolf Koppitz, Kurt Kranz, Anneliese Kretschmer, Germaine Krull, Erna Lendvai-Dircksen, Helmar Lerski, László Moholy-Nagy, Lucia Moholy, Oskar Nerlinger, Erich Retzlaff, Hans Richter, Leni Riefenstahl, Franz Roh, Werner Rohde, Ilse Salberg, August Sander, Franz Xaver Setzer, Robert Siodmak, Anton Stankowski, Edgar G. Ulmer, Umbo, Robert Wiene, Willy Zielke