Farbregelung bei der Kunststoffaufbereitung

Bisher endete das Leistungsspektrum fast aller am Markt erhältlichen Inline-Farbmesssysteme mit der Feststellung einer Farbänderung. Lösungsansätze für eine automatische Farbkorrektur sind bislang nur sehr vereinzelt zu finden. Eine Farbrezepturberechnung, die auf in der Schmelze ermittelte Inline-Messwerte zurückgreift, stellt daher einen essentiellen Schritt in Richtung eines Regelkreises zur automatisierten Farbkorrektur dar.

Für einen geschlossenen Regelkreis sind Kalibrierreihen nützlich, die im Vorfeld für die jeweils verwendeten Farbmittel und Polymere erstellt werden müssen. Bei diesen Kalibrierreihen werden Compounds mit definierten Farbkonzentrationen der verwendeten Farbmittel hergestellt und die Inline-Schmelzefarbmessung durchgeführt. Im Anschluss können die Ergebnisse in die Rezeptiersoftware übertragen werden.

Das Projekt verfolgte unterschiedliche Ziele: Ein geschlossener Regelkreis ermöglicht die Korrektur von Chargen- oder Dosierschwankungen im Prozess und gewährleistet so eine gleichbleibende Produktqualität. Außerdem ist mit einem solchen automatischen Farbkorrektursystem eine beschleunigte Farbnachstellung auf Basis vorheriger Prozessfarbmessreihen oder vorliegender Muster bzw. Standards möglich. Die übliche iterative und zeitaufwändige Vorgehensweise mit manueller Farbprüfung an Probekörpern kann damit im Umfang reduziert werden.