FC Facilitated Communication
Forschung und Praxis im Dialog
Andrea Alfaré, Thekla Huber-Kaiser, Frauke Janz, Theo Klauß
An der Facilitated Communication (FC), der Gestützten Kommunikation, scheiden sich die Geister. Menschen mit Autismus und anderen erheblichen Kommunikationsbeeinträchtigungen nutzen sie mit großem Erfolg um sich auszudrücken. Die Diskrepanz zwischen den ‚gestützt’ und den ohne Stütze hervorgebrachten Äußerungen führt jedoch auch zu skeptischen Einschätzungen der Methode FC. Um zu klären, ob FC den Menschen insgesamt eher nützt oder schadet muss das Wissen über die Methode deutlich erweitert werden. Die in diesem Buch vorgestellten internationalen Beiträge der Fachtagung „FC – Forschung und Praxis im Dialog“, tragen dazu bei. Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis informieren über den Erkenntnis- und Forschungsstand zu FC und entwickeln neue Fragestellungen.
Die Interaktion steht im Mittelpunkt mehrerer vorgestellter Studien: Welche Interaktionsprozesse laufen zwischen den Beteiligten ab und welche Interaktionsstruktur zeigt sich? Verändert und entwickelt sie sich mit FC? Trägt FC zu einer tatsächlichen Verbesserung der Kommunikationssituation bei? Wie kann man sie als rehabilitative Unterstützung nutzen?
Die Ergebnisse weiterer Forschungsprojekte informieren z. B. über die Situation von Kindern und Jugendlichen mit autistischem Verhalten in Schulen und über die Einstellungen, Meinungen und Haltungen von Wissenschaftlern und Praktikern zu FC.
Darüber hinaus werden Beiträge aus der FC-Praxis vorgestellt: zur Implementierung und Durchführung eines FC-Trainings an einer Schule in Großbritannien, zur Auswirkung von FC auf die praktische Arbeit in Einrichtungen für schwer kommunikationsbeeinträchtigte Menschen in der Schweiz und zu einem deutschen Projekt für junge Menschen mit Autismus, die den Hauptschulabschluss erwerben möchten.
Die Erfahrungen und Einschätzungen eines FC-Nutzers und seiner Stützerin schildern, warum FC helfen kann, Beeinträchtigungen im zielgerichteten Handeln der Nutzer zu kompensieren.
Das Anliegen, ein frühes Ausblenden der Stütze und eine größtmögliche Autonomie der Nutzer anzustreben, spiegelt sich in vielen Texten wider, besonders in der Formulierung von FC-Standards für die Ausbildung und Praxis.