Finanzierungsinstrumente mit Aktienerwerbsrechten.
Die gesellschaftsrechtlichen Grundlagen von Convertible Securities und wandelbaren Wertpapieren in Deutschland und den USA.
Torsten Wehrhahn
Unter den verschiedenen Instrumenten zur Finanzierung von Aktiengesellschaften haben Finanzierungsinstrumente mit Aktienerwerbsrechten inzwischen einen festen Platz auf den internationalen Kapitalmärkten eingenommen. Auf dem US-amerikanischen Kapitalmarkt sind Convertible Securities seit über 150 Jahren anzutreffen, und die Emission und Entwicklung neuer Typen stößt auf keine nennenswerten gesellschaftsrechtlichen Probleme.
Wandelbare Wertpapiere fanden erstmals 1924 Eingang in den deutschen Kapitalmarkt. Angesichts der praktischen Bedeutung dieser Instrumente und der raschen Entwicklung auf dem Wertpapiersektor verwundert es jedoch, daß sie im Aktiengesetz nur ansatzweise geregelt sind. Die seit dem Jahre 1937 kaum veränderten Regelungen der §§ 186, 192 und 221 AktG lassen zahlreiche Fragen unbeantwortet und erscheinen für einen modernen und auf Rechtssicherheit bedachten Umgang mit diesen Instrumenten nicht mehr geeignet. Vor diesem Hintergrund werden die gesellschaftsrechtlichen Grundlagen der Convertible Securities und der wandelbaren Wertpapiere herausgearbeitet und vergleichend gegenübergestellt. Die aus dem Vergleich gewonnenen Erkenntnisse münden sodann in einen Vorschlag zur Reform des AktG mit dem Ziel, die Emission von wandelbaren Wertpapieren zu erleichtern.