Florus von Lyon als Kirchenpolitiker und Publizist
Studien zur Persönlichkeit eines karolingischen "Intellektuellen" am Beispiel der Auseinandersetzung mit Amalarius (835-838) und des Prädestinationsstreits (851-855)
Raymund Kottje, Hubert Mordek, Klaus Zechiel-Eckes
Man kennt Florus von Lyon gemeinhin als herausragenden spätkarolingischen Wissenschaftler. Erheblich weniger Aufmerksamkeit fand bisher sein kirchenpolitisches Wirken. Vorliegende Studie arbeitet in einem ersten, historisch-chronologischen Kapitel Florus‘ Anteil an der Kontroverse mit Amalarius (835-838) und im Prädestinationsstreit (851-855) heraus. Ein zweiter, systematischer Hauptteil beleuchtet das quellenkritische Talent und Konfliktverhalten des Diakons. Es zeigt sich, dass die publizistischen Kategorien ‚Öffentlichkeitswille‘ und vor allem ‚Beeinflussungswille‘ geeignet sind, Florus‘ Handlungsweise zu erklären, so dass die ‚graue Eminenz‘ am Lyoner Metropolitansitz in neum Licht erscheint.