Friedrich Schlegels LUCINDE als ‚Neue Mythologie‘
Geschichtsphilosophischer Versuch einer Rückgewinnung gesellschaftlicher Totalität durch das Individuum
Cornelia Hotz-Steinmeyer
Mit dem Nachweis, dass Friedrich Schlegels Roman Lucinde der frühromantischen Forderung nach einer ‚Neuen Mythologie‘ entspricht, will die vorliegende Studie aufzeigen, warum Schlegel solch programmatische Kunstformen wie ‚Neue Mythologie‘, ‚Universal- und Transzendentalpoesie« bzw. ‚Witz‘ und ‚Ironie‘ entwickelt hat. Das Ergebnis dieser Untersuchung lässt deutlich werden, dass seine Kunsttheorie sowohl erkenntnistheoretische als auch geschichtsphilosophische Valenz besitzt: Über sie sollte die Ursache des Leidens moderner Subjektivität erfasst und einer neuen Harmonie und Totalität versprechenden Zukunft zugeführt werden.