Frühling im Herbst
Ausgewählte Gedichte
Günther Butkus, Hertha Koenig, Stefanie Viereck
Hertha Koenig (1884-1976), ist eine heute zu Unrecht vergessene Dichterin, deren Lyrik im Insel-Verlag und deren Romane und Novellen bei S. Fischer veröffentlicht wurden, war jahrelang mit Rainer Maria Rilke befreundet. Als dieser die Sonette von Hertha Koenig den Inhabern des Insel Verlages, Katharina und Anton Kippenberg, empfahl, erhielt er folgende Antwort von Katharina Kippenberg: »An den Sonetten fällt gleich besonders auf, wie einheitlich sie im Ton sind, so dass, sie als Folge zu lesen, ihnen eine reizvolle Eigenschaft zulegt. Sie sind außerordentlich weich und dunkel und wirken wie eine Kohlezeichnung mit musikalischen Linien.«
Die damalige Literaturkritik hat sie für ihre Gedichte gelobt, und die Zeitgenossen schätzten sie.
Der Aufbruch und seine Vergeblichkeit, das sind die wiederkehrenden Themen in Hertha Koenigs Lyrik, von den ersten Gedichten, die 1910 unter dem Titel „Sonnenuhr“ erschienen, bis zu einem Band mit letzten Gedichten, die 1946 unter dem Titel „Alles ist Anfang geworden“ veröffentlicht wurden.
Für die vorliegende Auswahl wurden Gedichte aus den Jahren 1910 bis 1946 berücksichtigt.