Früher Spracherwerb in der Migration
Alexandra Leitner, Anna Pinter
Kinder von Zuwanderern werden durch ihren ungesicherten sozialen Status sowie ihren persönlichen und erstsprachlichen Hintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache vor besondere Herausforderungen gestellt. Sie verfügen zwar über ein sprachliches Potential, das ihnen einen besonderen Stellenwert in einer EU der Mehrsprachigkeit einräumen sollte; gefördert werden jedoch von offizieller Seite her in erster Linie prestigeträchtige Sprachen wie Englisch, Französisch oder Italienisch. Die Mehrsprachigkeit von Migranten, die neben ihren Familiensprachen und eventuellen weiteren Fremdsprachen auch die Sprache des jeweiligen Einwanderungslandes lernen, findet daneben kaum Beachtung, geschweige denn Wertschätzung. Im vorliegenden Band werden theoretische Grundlagen des Zweitspracherwerbs erörtert und die Besonderheiten des Spracherwerbs und des Sprachenlernens in der Migration am Praxisbeispiel einer frühen Sprachförderung in Innsbruck demonstriert.