G. W. Leibniz und der Gelehrtenhabitus
Anonymität, Pseudonymität, Camouflage
Volker Barth, Philip Beeley, Marian Füssel, Nora Gädeke, Sebastian Kühn, Wenchao Li, Simona Noreik, Roberto Palaia, Margherita Palumbo, Jörg Paulus, Sabine Sellschopp, Charlotte Wahl, Stephan Waldhoff
„Lithuanus“, „Caesarinus Fürstenerius“ und „de la Vallée“ sind nur drei der Pseudonyme, unter denen Gottfried Wilhelm Leibniz reiste, korrespondierte und selbst politisch brisante Schriften publizierte. Dass es sich nicht um eine speziell Leibnizsche Praktik der Maskierung, sondern vielmehr um ein zentrales Muster des gelehrten Habitus um 1700 handelt, thematisieren die Beiträge dieses Sammelbandes. Sie rücken dabei die Kultur der Dissimulation, wie sie etwa in Deutschland, Großbritannien oder Italien gepflegt wurde, ins Zentrum ihrer Betrachtung. Der thematische Bogen spannt sich dabei von Dechiffrierungstechniken über Selbstrezensionen bis hin zu bürokratischen Praktiken den Briefwechsel Leibniz‘ betreffend.