Geldwertschwankungen und handelsrechtliche Verträge in Deutschland und Frankreich.
Bestandsaufnahme und Aussichten für das europäische Währungs- und Privatrecht.
Georg Gruber
Gegenstand der Arbeit sind die Auswirkungen von Geldwertschwankungen auf handelsrechtliche Verträge und die Instrumente, die Gesetzgeber, Vertragsparteien und Gerichten zur Verfügung stehen, um die durch Geldwertveränderungen hervorgerufenen Störungen des vertraglichen Gleichgewichts zu korrigieren. Dabei werden die Beschränkungen von Wertsicherungsklauseln und die Zulässigkeit einer richterlichen Vertragskorrektur im deutschen und im französischen Recht einer eingehenden Analyse unterzogen.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die durch die Einführung des Euro bedingten Gesetzesänderungen (z. B. Aufhebung von § 3 WährG) und die Frage, ob die Schaffung einer gemeinsamen Währung eine einheitliche Regelung der mit Geldwertschwankungen zusammenhängenden Rechtsfragen erforderlich macht. Die für das deutsche und das französische Recht sowie das internationale Einheitsrecht (CISG, UNIDROIT Principles of International Commercial Contracts, Principles of European Contract Law) gefundenen Lösungen werden herangezogen, um einen Leistungsstörungstatbestand für Äquivalenzstörungen zu entwerfen, wie er vielleicht einmal Eingang in ein Europäisches Zivilgesetzbuch finden wird.