Gemeinwohl und Verantwortung.
Festschrift für Hans Herbert von Arnim zum 65. Geburtstag.
Stefan Brink, Heinrich Amadeus Wolff
Aus Anlass des 65. Geburtstags von Hans Herbert von Arnim widmen ihm Freunde, Kollegen, Weggefährten und Schüler eine Festschrift, die den weit gespannten Bereich seiner wissenschaftlichen Tätigkeit umfasst. Von Arnims Eintreten für die Grundlagen von Demokratie und Gemeinwohl haben ihn bekannt, sein kritischer Umgang mit unserem Staat, seinen Parteien und Parlamentariern beim Handeln in eigener Sache haben ihn populär gemacht. Grundlage für sein Wirken war dabei der interdisziplinäre Ansatz seines Denkens. Von Hause aus Jurist und Ökonom blickte Hans Herbert von Arnim immer auch „hinter“ die Gesetze und analysierte ihre Voraussetzungen, Ziele und Konsequenzen. Beleg hierfür ist schon sein Dissertationsthema „Die Verfallbarkeit von Betriebsrenten“, aber auch seine Tätigkeit als Leiter des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler. 1976 habilitierte er sich für die Fächer Staats- und Verwaltungsrecht, Finanz- und Steuerrecht an der Universität Regensburg mit seinem Grundwerk „Gemeinwohl und Gruppeninteressen“, wurde 1978 auf eine Professur an der Universität Marburg ernannt und wechselte 1981 – nach weiteren Rufen – an die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, wo er sich – etwa im Rahmen seiner Seminare zum Kommunal- und Politikfinanzierungsrecht oder der von ihm begründeten alljährlichen „Speyerer Demokratietagung“ – als echter Anziehungspunkt erwies.
Hans Herbert von Arnim beobachtet Politik nicht nur, er ist auch politisch. So hat er etwa mit seinem im Kommunalverfassungsrecht wurzelnden Ansatz einer verstärkten Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger an den politischen Entscheidungen des Gemeinwesens wichtige Anstöße gegeben – und er tut dies auch nachhaltig. Neben seiner universitären Tätigkeit war er Mitglied des Verfassungsgerichts des Landes Brandenburg sowie zahlreicher Sachverständigenkommissionen, etwa der von Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1992 berufenen „Kommission unabhängiger Sachverständiger zur Parteienfinanzierung“.
Die Biographie des Jubilars spiegelt sich auch in dieser Festschrift wider: Nicht nur in den Themenschwerpunkten, die sich an seinen Forschungsgebieten orientieren, sondern besonders in der Autorengemeinschaft: Vom Politologen bis zum Politiker, vom Ökonom bis zum Staatsrechtslehrer, vom Soziologen bis zum Journalisten. Die insgesamt 51 Beiträge sind dabei den Themengebieten „Recht, Politik und Gemeinwohl“, „Dezentralisierung, Föderalismus und Kommunen“, „Staat, Finanzen und Ökonomie“, „Kritik im Staat“, „Staatslehre“ und „Demokratie“ zugeordnet und bieten – ganz nach dem Vorbild des Jubilars – vielfältige, grundsätzliche und auch kontroverse Perspektiven.