Georg Kandlbinder (1871-1935): Sozialdemokrat. Revolutionär. Verfolgter
Christl Knauer-Nothaft
Im November 2008 jährt sich die Ausrufung des Freistaates Bayern zum 90. Mal. Eine unbekannte Figur der Revolutionsjahre 1918/19 in Bayern war der Brauer Georg Kandlbinder, der in der Sozialdemokratischen Partei wie auch gewerkschaftlich und genossenschaftlich organisiert war. Kandlbinder erlebte das Ende der Monarchie, die aufregenden Monate der Revolution sowie die ersten Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft.
Erst kürzlich tauchte in den Unterlagen seines Enkels ein 14-seitiges Manuskript des Großvaters auf. Kandlbinder beschreibt darin seine Jugend, sein Engagement in der Arbeiterbewegung und vor allem sein politisches Wirken im Arbeiterrat der Rätezeit. Die Historikerin Christl Knauer- Nothaft zeichnet das aufregende Leben von Georg Kandlbinder nach und stellt dessen Erinnerungen in einen größeren historischen Zusammenhang.
Mit dem erstmalig abgedruckten Lebensbericht Georg Kandlbinders.
Das vorliegende Buch „abstrahiert nämlich nicht davon, wie einzelne Menschen diese Zeit und diese Ereignisse erlebt haben, sondern schildert gerade dies am Beispiel eines Mannes, der einer unter vielen war, der nicht im engeren Sinne zu den Eliten gehörte, der sich aber ein eigenes Urteil bildete, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten engagierte und dabei stets das Ziel vor Augen hatte, die Lebensverhältnisse der Arbeiterschaft zu verbessern.“
Aus dem Grußwort von Hans-Jochen Vogel.