Georgische Handschriften
Jost Gippert
Nur wenige Sprachen auf der Welt können auf eine mehr als 1500-jährige Geschichte ununterbrochener schriftlicher Tradition zurückblicken – das Georgische, die Sprache des christlichen Landes südlich des Kaukasus, ist eine davon. Seit ihrer Christianisierung im vierten Jahrhundert haben Georgier im stetigen Austausch mit benachbarten Völkern einen ungeheuren Reichtum an literarischem Kulturgut geschaffen, das sich in unzähligen handschriftlichen Büchern niederschlug. Diesen Schatz dem interessierten deutschsprachigen Publikum zu erschließen, soll das vorliegende Buch dienen, das in enger Zusammenarbeit mit dem Nationalen K.-Kekelidze-Handschriftenzentrum Tbilisi entstanden ist und in das Beiträge zahlreicher Autoren eingeflossen sind. Zu nennen ist seitens des Handschriftenzentrums zuvörderst das Team von Maia Karanadze, Lela Shatirishvili, Nestan Chkhikvadze und Tamar Abuladze, dessen im Jahre 2010 in elektronischer Form und 2012 im Druck erschienenes Album „Das georgische handschriftliche Buch vom 5. bis 19. Jahrhundert“ (Kartuli V–XIX ss. / Georgian Manuscript Book. 5th–19th centuries) mit den darin enthaltenen reichhaltigen Abbildungen den Grundstock für das vorliegende Werk dwarstellt. Darüber hinaus wurden seitens des Handschriftenzentrums und seines Direktors, Zaza Abashidze, wertvolle Textbeiträge zur Verfügung gestellt, insbesondere eine ausführliche Darstellung der georgischen Schriften von Elene Machavariani und eine umfassende Abhandlung über die Entwicklung der georgischen Schriftlichkeit von Zurab Chumburidze. Im weiteren sind vor allem die auf das Georgische bezogenen Beiträge in dem Handbuch Comparative Oriental Manuscript Studies (Hamburg 2015) eingearbeitet worden, für die Bernard Outtier, Tamara Pataridze und der Herausgeber verantwortlich zeichnen. Nicht eigens genannt werden können die Beiträge der zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich über Jahrzehnte am Handschrifteninstitut in Georgien oder außerhalb um die Katalogisierung des georgischen Manuskriptbestandes bemüht haben; ohne ihre mühevolle Vorarbeit wäre die Publikation dieses Buches umöglich gewesen.