Gerichte mit Geschichte
Transkulturelle Quellenstudien zur historischen Kulinarik und Diätetik
Andrea Hofmeister-Winter
Als Grundbedürfnis des Menschen stellt die Ernährung seit jeher auch in der Forschung ein kulturübergreifend bedeutendes Thema dar. Weniger bekannt mag dabei die Rolle von Speisen als ein über alle politischen und weltanschaulichen Unterschiede hinweg völkerverbindendes Element sein. Genau solchen kulinarhistorischen Vernetzungen sowie Traditionswegen von Ernährungslehren und -gewohnheiten widmen sich im vorliegenden Sammelband dreizehn quellenbasierte Beiträge, welche die Ergebnisse einer 2019 in Graz abgehaltenen internationalen Fachtagung zum Thema ‚Gerichte mit Geschichte‘ widerspiegeln. Im Zentrum stehen die Nahrungsherstellung und der Speisenverzehr im Traditionsumfeld von europäischen und orientalischen Gepflogenheiten zwischen Antike, Mittelalter und aktueller Gegenwart. Der breite Themenbogen reicht von überlieferungsphilologischen Analysen kulinarischer Transferprozesse über historische ‚Biographien‘ einzelner Nahrungsmittel und Speisen wie Brot und Salat bis hin zu uralten Methoden der Milchverarbeitung bei den nomadisierenden Mongolen. Abrundend wird die länderübergreifende Entwicklung der high-tech-unterstützten Molekularküche nachgezeichnet.