Geschichte im Krimi
Beiträge aus den Kulturwissenschaften
Matthias Bauer, Christoph Bode, Elisabeth Cheauré, Walter Göbel, Barbara Korte, Friedrich Lenger, Stefanie Lethbridge, Silvia Mergenthal, Klaus Peter Müller, Irmtraud Götz von Olenhusen, Sylvia Paletschek, Jochen Petzold, Eva Ulrike Pirker, Sandra Schaur, Frank Zöllner
Kriminalromane erleben seit dem späten 20. Jahrhundert eine Konjunktur, deren Abklingen bislang nicht abzusehen ist. Zwar dienen sie nicht ausdrücklich der Vermittlung historischen Wissens, transportieren jedoch als Nebeneffekt mehr oder weniger gesicherte Kenntnisse über die Vergangenheit oder aber die Gegenwart. Erfolgreiche Krimis werden zudem in fremde Sprachen übersetzt, sodass die Leser nicht nur mit der jeweils >eigenen< nationalen oder regionalen Geschichte, sondern auch mit der anderer Nationen, Regionen und Ethnien bekannt gemacht werden. Mit seinen vielen Variationen bietet der Kriminalroman zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine breite Palette kultur- und literaturwissenschaftlicher sowie historischer Fragestellungen. Bisher gibt es jedoch nur wenige Vorarbeiten zum Themenfeld »Krimi und Geschichte« und kaum einschlägige, wissenschaftliche Publikationen. Im vorliegenden Band begeben sich Autorinnen und Autoren verschiedener kulturwissenschaftlicher Disziplinen auf die Spur der im Krimigenre konstruierten Geschichtsbilder und der erkenntnistheoretischen Aspekte von Kriminalromanen. Beleuchtet wird dabei auch die Funktion historischer Krimis für nationale Identitätsstiftung und Vergangenheitsbewältigung.