Geschirr für Stadt und Land
Berner Töpferei seit dem 16. Jahrhundert
Adriano Boschetti-Maradi, Yvonne Hurni
Frisch und lebendig bemalt vermag alte Berner Keramik bis heute zu faszinieren. Geschirr aus Langnau, Bäriswil, Heimberg oder Blankenburg zeugt von der Hochblüte des Töpferhandwerks im 18. Jahrhundert. Fayencemanufakturen vor den Toren der Stadt Bern produzieren Tafelgeschirr für gehobene Ansprüche. Dahinter steht sehr viel handwerkliches und künstlerisches Geschick. Manch prächtiges Stück wurde nicht etwa am Tisch verwendet, sondern zierte die Stubenwand reicher Bauern. Trotzdem konnten die Hafner mehr schlecht als recht von ihrer Arbeit leben und scheiterten schliesslich an billiger Importware.
Aus der Sammlung des Bernischen Historischen Museums werden 23 ausgewählte Objekte vorgestellt – neben Tafelgeschirr auch Vorratsgefässe, Teekannen, Butterfässer, Wandbrunnen, Rasierbecken, Sparbüchsen oder Tintengeschirr. Jedes erzählt mit einer Widmung oder Bildern eine Geschichte über das Handwerk der Hafner oder über den Alltag derjenigen Menschen, für die das Gefäss bestimmt war.