Gesellschaft Japans
Soziale Gruppen und sozialer Prozeß
Ikutarō Shimizu, Yoshirō Yoshirō Tamanoi
Das Ziel des vorliegenden Bandes über die Gesellschaft Japans ist gleichzeitig nach mehreren Richtungen hin ausgerichtet, über die man sich bei Beginn der Lektüre bewußt sein sollte, um einen wirklichen Gewinn davon zu haben. Zunächst wird hier von zumeist japanischer Seite ganz einfach eine Darstellung der Gesellschafts struktur des modernen Japan gegeben, wobei der Akzent liegt auf der Periode von 1868, dem Jahr der Meiji-Restauration (die man mit Einschränkungen als „bürgerliche Revolution“ japanischen Stils bezeichnen könnte), bis 1975. Es liegt auf der Hand, daß sich „Wirtschaft und Gesellschaft“ nicht eindeutig trennen lassen, obwohl im Gegensatz zum Band I des Gesamtwerkes hier das Schwer gewicht ganz eindeutig auf soziologischem Gebiet liegt; und wenn schon von Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden und Betrieben gesprochen wird, so werden sie nicht primär als Organe der Wirtschaft, sondern in ihren Gruppenstrukturen und ihrer gesamtgesellschaftlichen Verflechtung, speziell auch im Hinblick auf integrative Funktionen, analysiert. Es stellt dabei einen besonderen Wert des Buches dar, daß es diese Probleme nicht in einer statischen Momentaufnahme darstellt, sondern in ihrer historischen Entwicklung seit dem Ende der Tokugawa Aera, was natürlich auch einen Blick auf die Wandelprozesse im vormodemen Japan zur Folge hat, wie z. B. den extrem hohen Verstädterungsgrad des alten Japan, die Stellung des Kaisers und ihrer verschiedenen Wandlung