Gesellschafter-Fremdfinanzierung im deutschen und U.S.-amerikanischen Steuerrecht.
Darstellung, Analyse und Vorschlag einer systemgerechten Neukonzeption.
Markus Ernst
Der Autor behandelt in der vorliegenden Publikation schwerpunktmäßig die sog. Gesellschafter-Fremdfinanzierung und deren Behandlung im deutschen und U.S.-amerikanischen Steuerrecht. Die Fremdfinanzierung einer Gesellschaft durch deren Gesellschafter kann in bestimmten Situationen steuerlich vorteilhaft sein, zumal wenn unterschiedliche Jurisdiktionen betroffen sind. Um befürchteten Einnahmeausfällen entgegenzutreten, schufen u. a. Deutschland und die USA Vorschriften zur Beschränkung der Gesellschafter-Fremdfinanzierung. Insbesondere die deutschen Regeln werden nahezu einhellig als unbefriedigend und viel zu weitgehend angesehen. Ferner werden ernstzunehmende verfassungs- und europarechtliche Bedenken angemeldet.
Vor diesem Hintergrund stellt der Autor nach einem Überblick über die Entwicklung in Deutschland eingehend die U.S.-amerikanische Rechtslage dar. Schwerpunkt ist hier eine umfassende Analyse der earnings stripping limitation und der debt-vs.-equity-Problematik im U.S.-Steuerrecht. Die Erfahrungen der USA vergleicht er mit der unlängst eingeführten Zinsschranke. Abschließend beschäftigt sich der Autor mit der Frage, ob die Problematik der Gesellschafter-Fremdfinanzierung auch auf Gläubiger-Ebene – beispielsweise durch eine Quellensteuer – angegangen werden könnte. Dies erscheint systematisch überzeugender, es bestehen jedoch gewichtige rechtliche Hürden, die wohl nur dann überwunden werden könnten, wenn sich entsprechende Vorschriften auf „echte“ Missbrauchsfälle beschränken würden.
Die Publikation beinhaltet, neben einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik, zahlreiche praktisch höchst relevante Gesichtspunkte.