Gestaltung
Zur Ästhetik des Brauchbaren
Andreas Dorschel
Im Hinblick auf jedes Bedürfnis, das ein Mensch hat, kann man unterscheiden, ob es befriedigt wird und wie es befriedigt wird. An der Kategorie des Wie, das selbstverständlich stets ein Was voraussetzt, doch über es hinausreicht, hat das weite Feld der Gestaltung brauchbarer Sachen teil. Insofern es sich so verhält, kann Effizienz nicht das erschöpfende Kriterium von Gestaltung sein; ihr eignet eine ästhetische Dimension, die zwar nicht von Zweckmäßigkeit zu trennen, doch ebensowenig auf sie zu reduzieren ist. Weder ist die Form einfach durch die Funktion determiniert, noch folgt sie logisch aus ihr; die Zusammenhänge sind verwickelter. Ihnen nachzugehen ist die Absicht dieses Buches.
Die ästhetische Dimension des Brauchbaren zu unterschätzen, hat in der Philosophie lange Tradition. Ihr entgegen sucht die Studie den ästhetischen Charakter nützlicher Dinge nicht lediglich als, mit einem Ausdruck Kants, der Schule gemacht hat, “anhängende Schönheit”, vielmehr als vom Bedürfnis gerade herausgeforderte Schönheit zu verstehen.