Gesundheitsversorgung bei koronarer Herzerkrankung mit psychischer Komorbidität
Ergebnisse einer Versorgungsforschungs-Befragung von Patienten, Angehörigen und Behandlern
Ursula Köstler
Aktuelle Leitlinien für die Prävention von Patienten mit koronaren Herzerkrankungen empfehlen ein Screening auf psychische Komorbiditäten (Depression, Angst, kognitive Dysfunktionen), um eine angemessene Diagnostik und Behandlung komorbider psychischer Störungen einzuleiten und durchzuführen. Bisher gibt es keine empirischen Nachweise, dass die Leitlinien von den Behandlern umgesetzt werden. Die prospektive, multimethodale Querschnittsstudie der Versorgungsforschung befragt in einem qualitativen Design Patienten, Angehörige und Behandler im Rahmen von Interviews und Fokusgruppen. Behandlungsverläufe, potenzielle Barrieren und die Versorgungsqualität von Patienten mit koronaren Herzerkrankungen werden analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass der Umsetzungsgrad der Leitlinien gering ist. Verbesserungen der medizinischen und sozialen Versorgung in Richtung einer patientenzentrierten Versorgung verweisen auf eine geänderte Rolle des Hausarztes bei der Versorgung dieser Patientengruppe.