Gewinner und Verlierer
Beiträge zur Geschichte der Homosexualität in Deutschland im 20. Jahrhundert
Maria Borowski, Norman Domeier, Martin Lücke, Rainer Nicolaysen, Michael Schwartz
Die Beiträge zur Homosexualitätsgeschichte des Deutschen Historikertags 2014 in Göttingen.
Lange Zeit galt es in der deutschen Geschichtswissenschaft als wenig seriös und geradezu karriereschädlich, Homosexualitätsgeschichte zu betreiben – egal, ob in eigenständiger Form oder integriert in eine umfassendere Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte. Dies hat sich erst in den letzten Jahren mit zahlreichen innovativen Arbeiten zu allen Epochen geändert. Doch nach wie vor hinkt die deutsche Forschung der englischsprachigen Geschichtswissenschaft hinterher, in der sich Ansatz, Thema und Erkenntnisinteresse inzwischen zu einer historischen Subdisziplin spezialisiert haben.
Die fünf Essays beruhen auf der gleichnamigen Sektion des 50. Deutschen Historikertags in Göttingen, die als erste Sektion zum Thema Homosexualitätsgeschichte selbst ein historisches Ereignis war. Die Beiträge behandeln Homosexualität in den staatlichen Kontexten des »kurzen 20. Jahrhunderts«: Kaiserreich, Weimarer Republik, »Drittes Reich«, frühe DDR und junge Bundesrepublik.