Grabbauten des 2. und 3. Jahrhunderts in den gallischen und germanischen Provinzen
Akten des Internationalen Kolloquiums Köln 22. bis 23. Februar 2007
Dietrich Boschung
In den Jahren 2002 bis 2004 konnten in drei Grabungskampagnen die monumentale Nekropole sowie Teile der dazugehörigen römischen Villenanlage von Duppach-Weiermühle erforscht werden. Dieses Unternehmen ging auf eine gemeinsame studentische Initiative der Klassischen und Provinzialrömischen Archäologie sowie der Ur- und Frühgeschichte zurück und wurde unter der Leitung von P. Henrich von Studenten des Archäologischen Institutes durchgeführt. Die Grabung ist einMusterbeispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Universität zu Köln und den archäologischen Museen bzw. der Bodendenkmalpfege – in diesem Fall mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier. Besonders durch den Fund eines monumentalen Greifenkopfes, der ehemals ein Pfeilergrabmal schmückte, erlangte die duppacher Grabung in Fernsehen, Funk und Presse eine überregionale Publizität.Während die erste Grabungskampagne die Klärung der undeutlichen Befunde der geophysikalischen Prospektion zum Ziel hatte, widmeten sich die beiden folgenden Grabungskampagnen v.a. der Erforschung der monumentalen Grabbauten A und B, von denen nicht nur die Fundamente, die Umfriedung und die Grablegung, sondern auch nahezu 1000 Fragmente des Architekturdekors, die Aschegruben mit Grabbeigaben sowie ein Depot mit 53 Terrakotta-Figuren gefunden wurden. Die errechneten Höhen von 20m als auch die zahlreichen fgürlichen und ornamentalen Friese lassen erkennen, dass diesebeiden Grabbauten an Größe und Ausstattung den bekannten Monumenten von Neumagen und Igel nicht nachstanden.Der vorgelegte Band basiert auf einem Internationalem Kolloquium, welches das Archäologische Institut der Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit dem „Lehr- und Forschungszentrum für antike Kulturen des Mittelmeerraumes“ (ZaKMiRa) durchführte. Ziel des Kolloquiums war die Überprüfung, Abrundung und Ergänzung der Untersuchungen in Duppach-Weiermühle. Der vorgelegte Band präsentiert zum einem die Ergebnisse der Forschungen zu Duppach und stellt zum anderen die beiden Grabbauten in einen größeren Kontext. So werden in einigen Beiträgen Grabbauten des 2. und 3. Jahrhunderts aus dem Treverer Land, aus den benachbarten Regionen und aus den entferntesten Nordwestprovinzen vorgestellt, um die regionale und überregionale Bedeutung der Duppacher Denkmäler deutlich hervortreten zu lassen. Andere Beiträge wiederum beschäftigen sich mit dem Zusammenhang von Villen und Grabanlagen.