Großer Krieg kleiner Leute
Perspektivierungen des Ersten Weltkriegs in der polnischen Literatur 1914–1920
Paweł Zimniak
Im Fall der polnischen Literatur aus den Jahren 1914–1920 verbinden sich literarische Texte als Medien des kollektiven Gedächtnisses mit spezifischen Sinnstiftungsstrategien. Kollektiv wichtige Erinnerungsorte werden hier im Zusammenhang mit Machtverhältnissen, gruppenbezogenen Sinnbedürfnissen und Interessen konstruiert und konstituiert. Im Fokus des Bandes stehen Autoren, die den Ersten Weltkrieg explizit oder implizit thematisieren, z. B. Roman Hernicz, Juliusz Kaden-Bandrowski, Zofia Nałkowska, Edward Słoński, Andrzej Strug, Kazimierz Tetmajer oder Stefan Żeromski. Sie repräsentieren sowohl eine realistisch-kritische Perspektive auf den Ersten Weltkrieg als auch eine proleptisch-irredentistische patriotisch-pathetische.