Handhabung von Maßstäben für schwerquantifizierbare Qualitätsmerkmale
Ralf Woll
Das Ziel dieses, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten, Projektes war es, ein Konzept zu entwickeln, welches es erlaubt, Maßstäbe für schwerquantifizierbare Qualitätsmerkmale zu erzeugen, zu handhaben, zu verändern und im Zweifelsfall auch zu löschen. Um das Ziel des Vorhabens zu erreichen, wurde ein 4-Ebenenmodell entwickelt, welches eine Umfeld-, eine Wahrnehmungs-, eine Nutzwert- und eine Spezifikationsebene umfasst. Auf diesen Ebenen konnten Methoden wie z. B. die Repertory Grid Technik, der Analytische Hierarchieprozess oder der Analytische Netzwerkprozess identifiziert werden, die eine Maßstabsbildung unterstützen. Während der Entwicklung des Konzeptes wurden verschiedene Workshops durchgeführt, bei denen unterschiedliche Lösungsansätze mit Hilfe von Probanden validiert und evaluiert wurden. Anwendungsbeispiele waren Motorräder und Motorradzubehör. Außerdem wurden für Vorstudien Smartphones verwendet, um eine generelle Eignung der identifizierten Methoden vorab zu testen. Die abschließende Validierung des Konzepts fand im Rahmen eines 3-tägigen TestDrive an der BTU Cottbus-Senftenberg statt. Im Rahmen des TestDrive konnte das entwickelte MeGeQuS-Konzept seine Anwendbarkeit nachweisen. Um eine Handhabbarkeit des MeGeQuS-Konzeptes zu unterstützen, wurde ein datenbankgestützter Demonstrator entwickelt. Dieser basiert auf dem 4-Ebenenmodell und unterstützt die Anwendung unterschiedlicher Methoden im Rahmen der Produktentwicklung. Das MeGeQuS-Konzept leistet einen wichtigen Beitrag, die Entwicklung von Produkten zu unterstützen. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Produktentwicklungsprozess ist es möglich, Maßstäbe zu erzeugen und abzubilden. Ein wichtiges Merkmal dieser Maßstäbe ist die Integration der Kundenwahrnehmung und das Einbeziehen von Konkurrenzprodukten in die Maßstabsbildung. Auf diese Weise können ausschnittsweise Kaufentscheidungsprozesse am Point of Sale modelliert werden.