Handschriften der Welser
Die Bibliothek der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
Dominik Radlmaier
„Im Frühling des Jahres 1875 gelangte ein Komplex von Gemälden, Graphiken, kunstgewerblichen Gegenständen, Archivalien sowie Büchern an das Germanische Nationalmuseum, den der Nürnberger Kaufmann Paul Wolfgang Merkel (1756-1820) zusammengetragen hatte. Berühmt war die Sammlung vor allem wegen des von Wenzel Jannitzer 1549 geschaffenen und von Merkel erworbenen Tafelaufsatzes.
Die Merkelsche Bibliothek mit ihren 5800 Druckschriften und 1200 Manuskripten blieb dagegen weitgehend im Schatten dieses Meisterwerks.
Diese Studie widmet sich der Geschichte des Merkelschen Handschriftenbestandes und zeigt auf, daß Paul Wolfgang Merkel zwar der Namensgeber der Bibliothek ist, diese jedoch größtenteils auf eine Nürnberger Patrizierbibliothek des 18. Jahrhunderts zurückgeht. Bei den Vorbesitzern handelt es sich um die Patrizier Paul Carl Welser von Neunhof (1722-1788) und dessen Sohn Hans Karl (1758-1800), die am Ausgang der reichsstädtischen Zeit die umfangreiche Norica-Sammlung anlegten und auf die sich diese Untersuchung daher besonders konzentriert.“
Mit dieser Arbeit liegt erstmals seit 200 Jahren ein vollständiger Katalog der Merkelschen Handschriften vor.