Hans Georg Nägeli (1773–1836)
Einsichten in Leben und Werk Band I
Bettina Moll, Elisabeth Staehelin, Martin Staehelin
Das geistige Zürich des zu Ende gehenden 18. und ersten Drittels des 19. Jahrhunderts war erschüttert durch das von Frankreich losgetretene Kriegsgeschehen, die in Mode gekommene Revolution und die damit einhergehenden politischen und gesellschaftlichen Umbrüche. Hans Georg Nägeli warf sich diesem Zeitgeschehen förmlich in die Arme: Er war begabt und begeisterungsfähig bis zur Hingabe, draufgängerisch und risikofreudig bis zur Realitätsferne. Als Musikhändler war er engagiert, ehrgeizig und mitunter aufsässig, als Politiker streitbar, geltungssüchtig und sich vergaloppierend. Als Redner war er hochbegabt, wenngleich eitel und masslos, als Menschenbildner fortschrittsgläubig und visionär. Freunden gegenüber war er anhänglich und von grosser Treue – und wie erst der Arzt dokumentierte, der den Sterbenden begleitete, kannte er auch Abgründe und Trauer, denen er freilich ein Leben lang entfloh. Der Band zeichnet ein biographisches Gesamtbild Nägelis und seines Lebenswerks.