„Hat nicht wenigstens die Stasi die Stimmung im Lande gekannt?“
MfS und SED im Bezirk Karl-Marx-Stadt
Holger Horsch
Die vorliegende Studie von Holger Horsch, dem damaligen Archivleiter der Außenstelle Chemnitz des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, arbeitet – auch anhand von SED-Akten – besonders diesen Aspekt heraus: die zunehmende Zerrüttung des Verhältnisses zwischen der zwar noch regierenden, aber konzeptionslosen Partei und ihrem Sicherheitsdienst als dem entscheidenden Faktor, der die Staatssicherheit dazu brachte, weitgehend kampflos zu kapitulieren. Das war alles andere als selbstverständlich.
Die Studie entstand im Zusammenhang mit dem Vorhaben der Abteilung Bildung und Forschung, die Entmachtung der Staatssicherheit im Zentrum und in ausgewählten Regionen als Teil und Ergebnis der demokratischen Revolution aufzuarbeiten.