Reliquien in München
Anatolij Cholodjuk
Im katholischen München, insbesondere in seiner Altstadt, wird von alters her eine riesige Sammlung christlicher Heiligtümer und Reliquien gehütet. Der Reliquienkult und der christliche Glaube, dass sterbliche Überreste sowie Gegenstände von Heiligen eine segensreiche und heilsame Wirkung auf die Gläubigen besäßen, nahmen ihren Anfang in deutschen bzw. germanischen Landen etwa im 4. bis 7. Jahrhundert. Die Verehrung von Reliquien galt als besondere Form der „Frömmigkeitsbekundung“, im Einklang mit den uralten Gebräuchen der Germanen. Die höchste Blütezeit erreichte der Reliquienkult vom 12. bis zum 13. Jahrhundert, als Pilgerreisen zu einer Massenbewegung wurden und Kreuzfahrer in großer Zahl Reliquien in ihre Heimat mitbrachten.
Dieser Reiseführer versammelt erstmals alle christlichen Reliquien in Kirchen oder Museen der Münchner Altstadt und zeigt dem Leser, warum München im vorigen Jahrhundert auch als das „bayerische Rom“ galt.