Heilmagnetismus – Homöopathie und die §§ 286 – 290 des Organon
eine naturheilkundliche-anthroposophische Betrachtung
„Macht’s nach, aber macht’s genau nach!“
Kein ernsthafter Anhänger der klassischen Homöopathie würde jemals auf den Gedanken kommen, an dem Vermächtnis Hahnemanns zu rütteln, etwas in Frage zu stellen oder daran zu zweifeln. Umso mehr darf es verwundern, dass von den 291 Paragraphen des „Organon“ die §§ 286 – 290 keine Beachtung finden. Sie werden verdrängt, als gäbe es sie nicht. Oder werden sie verschwiegen oder unterdrückt, weil sie nicht mehr in „die Zeit“ passen, weil sie etwa den Eliten der Homöopathie, die nach wissenschaftlicher Anerkennung streben, zu sehr esoterisch sind?
Hahnemann hat die §§ 286 – 290 am Ende seines Schaffens in sein Organon aufgenommen – also im Besitz reicher Erfahrung und in voller Überschau über sein Lebenswerk. Hätte Hahnemann auch nur den geringsten Zweifel an dem therapeutischen Wert und an der Seriosität des Heilmagnetismus gehabt, so hätte er diesem einen so hohen Stellenwert niemals zugesprochen. So können wir davon ausgehen, dass wir es mit einem wirkungsvollen und potenten „Urheilmittel“ zu tun haben. Mit einem Heilverfahren, das zu keinem anderen Therapieverfahren im Widerspruch steht und dieses möglicherweise mindern bzw. ausschließen würde. Ein echtes adjuvantes Verfahren.
Viele werden sich wundern, welch hohen Rang Hahnemann dem Heilmagnetismus eingeräumt hat – noch mehr wird man erstaunt sein, dass auch Rudolf Steiner den Magnetismus in der anthroposophischen Therapie verwendet. Zahlreiche Patienten können über allerbeste, dauerhafte Heilerfolge berichten. Viele Ärzte und Heilpraktiker wenden stillschweigend magnetische Striche zusätzlich zu ihren anderen Heilbemühungen am Patienten an. Wie solche magnetischen Striche aus Sicht einer anthroposophischen Heilkunde zu sehen sind, dies soll in dieser Abhandlung verständlich dargestellt werden.
Wenn in Krisenzeiten u. U. in der Heilpraxis kein elektrischer Strom zur Verfügung steht und keine Medikamente erhältlich sind, dann kann eine Heilmethode, die der Mensch ohne weitere Hilfsmittel anwenden kann, von unschätzbarem Wert sein.