Hermine Heusler-Edenhuizen: Die erste deutsche Frauenärztin
Lebenserinnerungen im Kampf um den ärztlichen Beruf der Frau
Heyo Prahm
Die erste deutsche Frauenärztin beschreibt den schweren Anfang für Frauen in deutschen Universitäten und im ärztlichen Berufsleben, den Kampf gegen den § 218 und die Gründung des deutschen Ärztinnenbundes.Der Nachdruck 2012 ist identisch mit der vergriffenen 3. Auflage von 2005, die gegenüber der Erstauflage von 1995 um zahlreiche Fotos, Dokumente und biographische Informationen ergänzt worden war und nun als Paperback erscheint.““Das Werk, an dem ich mitarbeiten durfte, Helene Langes Kampf um die Bildungsmöglichkeit der Frau, ist voll gelungen.“ – So fasst die erste deutsche Frauenärztin, Dr.med. Hermine Heusler-Edenhuizen (1872-1955) in ihren Lebenserinnerungen die Programmatik ihres Lebens zusammen. Sie beschreibt ihren Weg von der ostfriesischen Kindheit als „höhere“ Tochter im Kaiserreich zu einer der bekanntesten Ärztinnen in Deutschland zwischen den beiden Weltkriegen. Gründungsvorsitzende des deutschen Ärztinnenbundes, führend im damals bereits heftigen Kampf gegen den § 218, war sie im Alltag eine einfühlsame Frauenärztin, der entscheidende Erfolge gegen das Kindbettfieber gelangen. Anschaulich beschreibt sie, teils ernst, teils humorvoll, ihre lebenslange Auseinandersetzung mit dem anerzogenen inneren Vorurteil von der angeblichen Unterlegenheit der Frau. Mit zunehmender geschichtlicher Distanz ist dies Buch über die Integration von Frauen in unsere Bildungskultur auch ein Beitrag zur aktuellen feministischen Debatte über Gleichheit versus Differenz und zu der weiteren Diskussion über die Integration benachteiligter Bevölkerungsgruppen in einer multikulturellen Gesellschaftsentwicklung.