Herrschersakralität im Mittelalter
Von den Anfängen bis zum Investiturstreit
Franz-Rainer Erkens
Die religiöse Legitimierung des Herrschers, die diesen mit einer sakralen Aura umgibt, ihn als durch Gott erwählt erscheinen läßt und ihm eine priesterähnliche Aufgabe und Stellung einräumt, ist ein weltweites und von den Anfängen der Menschheit bis heute zu beobachtendes Phänomen. Natürlich wechselten im Laufe der Jahrhunderte Intensität und Ausgestaltung der Herrschersakralität, völlig verschwunden ist sie bis weit in die Neuzeit hinein aber nicht.
In der europäischen Geschichte gilt besonders die Epoche vor dem Investiturstreit, also die Jahrhunderte vor 1100, als eine Zeit gesteigerter Herrschersakralität, nicht zuletzt im ottonisch-salischen Imperium.
In diesem Buch werden deren ideelle Grundlagen und Wandlungen sowie die sie prägenden religiösen Traditionen vom Altertum bis zur Wende des Mittelalters im europäischen Vergleich dargestellt.