Heyerdahl
Auf dem Floß zum Forscherruhm
Ragnar Kvam, Karl-Ludwig Wetzig
Als die Kon-Tiki am 7. August 1947 vor Raroia im Tuamotu-Archipel auf Grund lief, hatte Thor Heyerdahl die Reise seines Lebens beendet: Er hatte gezeigt, dass die Wissenschaft die Seegängigkeit antiker Wasserfahrzeuge unterschätzt hatte – und dass es sehr wohl möglich war, mit einem Floß aus Balsaholz den Pazifik zu überqueren. 8000 Kilometer hatte der (ursprünglich extrem wasserscheue) Abenteurer mit einer kleinen Crew auf dem Floß zurückgelegt, von Peru nach Polynesien – damit schien für Heyerdahl der Beweis erbracht, dass die Besiedlung Polynesiens von Südamerika aus möglich war. Thor Heyerdahl befand sich auf dem Höhepunkt seines Ruhms; sein Bericht über die Kon-Tiki-Expedition verkaufte sich weltweit 50 Millionen Mal in über 67 Sprachen. Von vielen bewundert und als Held gefeiert, musste er jedoch auch heftigen Gegenwind aushalten. Zahlreiche Wissenschaftler zweifelten an seinen Theorien und Methoden. Für Heyerdahl kein Grund, die Segel zu streichen – im Gegenteil: Bald brach er auf zu neuen Expeditionen. In dieser ersten umfassenden und in Norwegen hochgelobten Biografie zeichnet Ragnar Kvam das schillernde Leben des Mannes nach, der vieles war – Wissenschaftler, Abenteurer, Tausendsassa, ehrgeizig, prominent, umstritten – und dessen Name auch heute, zehn Jahre nach seinem Tod, mit wagemutigen Entdeckungsreisen und der Kon-Tiki assoziiert wird.