Humpisch
Eine Geheimsprache westfälischer Leinenhändler. Mit Dokumentenanhängen
Klaus Siewert
Das Städtchen Mettingen ist der eigentliche Herd dieser Tiöttensprache, aber auch die benachbarten Orte Recke, Hopsten und Riesenbeck gehören hinzu. (Friedrich Kluge, 1901) Die Tiötten waren Wanderhändler aus dem nördlichen Münsterland, die ihre Sprache weit über die Grenzen ihrer Heimat in die Nieder-lande und nach Nordosten bis ins Baltikum hinaustrugen. Das von ihnen so genannte Humpisch oder Bargunsch funktionierte über Jahr-hunderte als Geheimsprache, bis es im 19. Jahrhundert mit der Nieder-lassung der Tiötten und der Gründung von Ladengeschäften allmäh-lich überflüssig wurde. Im Lichte neuer Quellen können jetzt Einblicke in die Geheimnisse dieser „höchst seltsamen Sprache“ genommen werden. Die kom-plizierten Verfahren der Verschlüsselung und die Herkunft des Verdunkelungswortschatzes werden geklärt. Das Buch bietet darüber hinaus die spannende Geschichte der Erforschung des Humpisch, ein vollständiges Wörterbuch und Analysen. Mit den Mitteln der modernen Sprachwissenschaft werden dabei neue Erkenntnisse gewonnen, die erstmals zu einem wissenschaftlich grundierten Gesamtbild dieser Geheimsprache führen. Dem für jeden Interessierten zugänglichen, verständlich geschriebenen Buch sind neue, bedeutende Dokumente beigegeben, die besonders auch der Vermittlung des Themas an Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen dienen sollen. ☼ ☼ ☼