Ich denke quer

Querdenken ist heute in Verruf gekommen. Bei diesem Wort denken wir an krakeelende Demonstranten, die sich mit Polizisten prügeln, an abstruse Verschwörungsmythen, an die Flacherdler oder jene, die fest davon überzeugt sind, eine Mondlandung hätte nie stattgefunden und Corona wäre ein riesiger Fake.
Dabei sollte jeder, der ernsthaft nachdenkt, auch mal die eigene Denke hinterfragen. In der Wissenschaft nennt man diesen Vorgang falsifizieren. Eine Theorie, die den Namen verdient, braucht auch eine Gegenthese, und erst mal sorgfältig alle Beweise oder Hinweise geprüft und gemessen hat, kann man sie entweder als richtig annehmen oder als falsch verwerfen. Das unternimmt Bernd Bangert in seinem Buch. Er stellt gängige Weltanschauungen auf den Prüfstand. Er stellt die vier großen Lebensfragen:
Woher komme ich? Wer bin ich? gibt es objektive Moral? Wohin geht die Lebensreise? Er warnt vor „Gedankenviren“, die unser Denken und unsere Einstellung verzerren, vergiften und verdrehen. Und er gräbt tief nach deren wahren Ursachen und Wurzeln. Deshalb könnte man den Autor auch einen „Kreuzdenker“ nennen, denn hier bleibt es nicht zweidimensional; eine dritte Dimension kommt ins Spiel — und vielleicht entscheidet sie über alles andere?
Das Buch ist bestens geeignet für junge Leser, die Orientierung suchen und ihren Weg finden möchten. Sehr unterhaltsam geschrieben, ein Lesegenuss!