Idiolekte in deutschsprachigen literarischen Texten
Das Problem ihrer Übersetzung ins Polnische und Englische
Magdalena Zyga
Das Buch stellt eine Analyse der Sprache von literarischen Figuren in den Werken Der Keller. Eine Entziehung von Thomas Bernhard und Jeff Koons von Rainald Goetz dar. Untersucht werden die Originaltexte sowie ihre Übersetzungen ins Englische und Polnische. Die Autorin bietet Einsicht in die Psyche des Helden-Erzählers (Der Keller) und des Künstlers (Jeff Koons) durch ihre merkwürdigen Individualsprachen (d.h. Idiolekte). Warum wiederholt das Alter Ego Bernhards immer wieder bestimmte Wörter und Phrasen, jongliert mit Präfixen und Suffixen, verwendet Vergangenheitstempora auf komische Art und Weise? Wozu dient der Kursivdruck? Sind die Reime, die inkorrekten Wortformen und die manchmal beinahe monströs langen Sätze Ausdrücke des „hochgepitchten Irrsinns“ des Künstlers? Was ist und welche Rolle spielt der visuelle Scheindialekt (eye dialect)? Die Antworten auf diese Fragen sind in Idiolekte in deutschsprachigen literarischen Texten zu finden. Man kann überdies erfahren, wieso die Leser der englischen oder polnischen Übersetzung die literarischen Figuren anders als die Leser der Originale wahrnehmen können. Die Übersetzer – auch die künftigen – finden ferner Vorschläge für eine „˜idiolektfreundliche“™ und vor allem leserfreundliche literarische Übersetzung. Die Grundlagen des im Buch vorgeschlagenen Fünf-Schritte-Modells der Übersetzung sind die kognitive Linguistik sowie die modernen Theorien der Übersetzung und Literaturanalyse von M. H. Freeman, S. Baranczak, M. A. K. Halliday.